2. Oktober 2017
Depositär der Originaltexte  Grundlage des Friedens

Google ist nicht toll, Swisscows ist gut! Katalonien lacht nicht. Ich bin kein Wutbürger, ich kämpfe bloss ums Überleben. Imperium. Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben. Föderalismus. Die Schweiz 2021

Google ist nicht toll, Swisscows ist gut!

Wer mittels Google Inhalte der montagsZeitung sucht, findet sie mitunter nicht, auch nicht auf einer der hinteren Seiten, einfach nicht, selbst wenn im Suchfeld "site:.montagszeitung.ch" eingetragen wird!

Mit der Suchmaschine Swisscows werden die Suchbegriffe auf dem Webserver der montagsZeitung zuverlässig gefunden! swisscows.ch

Es zeigt sich, dass Google die gleiche Macht nutzt, wie alle Medien: Die einen stellt man in den Vordergrund, die anderen ab. Das ist ein grosse Problem der Demokratie: Wie ist gewährleistet, dass jede Meinung gehört wird?

An der Landsgemeinde in Glarus wird ausgerufen: "S'Wort isch fry" und wer etwas sagen will, hebt die Hand, geht nach vorn und spricht. Jeder wird gehört!

Eine Ordnung, in der nicht jeder vorn sprechen kann und gehört wird, ist keine Demokratie.

Katalonien lacht nicht

Bei Konflikten muss wenigstens einer die Nerven behalten, sonst ist es irgendwann zu spät. Warum lernt der Mensch das nicht? Katalonien. Das ist unendlich deprimierend. Menschen, die klug und besonnen handeln sind eine Rarität. Leider. Aber warum eigentlich, wo doch fast alle behaupten, sie wünschen sich friedliche Lösungen? Vielleicht fehlt's am Humor.

Warum sagt Katalonien nicht: "Wegen schlechtem Wetter verschieben wir die Abstimmung um eine Woche." Warum sagt Madrid nicht: "Wir achten den Willen Kataloniens."

Resultat des Referendums vom 1.10.2017 in Katalonien

Soll Katalonien ein souveräner Staat werden?
SI 2.020.140
NO 176.565

Die spanische Polizei hat Spanien Schande gebracht, in Katalonien braucht sie sich nie mehr blicken zu lassen.

Und noch etwas: Das Bargeld soll abgeschafft werden, der Stimmzettel soll abgeschafft werden. Alles soll digital werden. Warum? Katalonien, wie einfach wäre es für Madrid, euch zur Räson zu bringen: Urnenserver off. Geldserver off. Stromserver off. Tallinn Digital Summit.

Ich bin kein Wutbürger, ich kämpfe bloss ums Überleben

Es war einmal ein kleines Unternehmen, das verrechnete dem Kunde pro Stunde Arbeit 45 Franken. Da die Zeitmessung beim Kunden begang und auch endete, konnten im Tag 8 Stunden rapportiert werden, im Jahr 1.800 Stunden à 45 Franken.

Liebe Leserinnen und Leser, da ihr seit der letzten montagsZeitung Buchhaltung könnt, machen wir eine:

Text Einnahmen Ausgaben Saldo
1.800 Stunden à 45 81.000    
Sozialabgaben inkl. Altersvorsorge   24.300  
Steuern Bund, Kanton, Region   9.000  
Krankenkasse   4.500  
Miete Wohnung   12.000  
Existenzminimum eine Person   14.400  
Erweitert: Auto, Bahn (öV)   5.000  
Auswärts Essen: 240 Mittagessen   4.800  
Sackgeld 300 pro Monat   3.600 3.400
3.400 Franken insgesamt für ungeplante Ausgaben:
Zahnarzt, Selbstbehalte, höhere Nebenkosten, Erneuerung Hausrat (Möbel, Geräte, Elektronik etc.), Ferien, Geschenke, Sparen usw.

Beschreiben wir hier arme Verhältnisse? Nein, wir beschreiben den Mittelstand! Das mediale Einkommen in der Schweiz ist brutto 6.000 x 12 Franken im Jahr. Die linke Hälfte verdient weniger, die rechte mehr.

Stell dir vor, zu dieser einen linken Person gesellt sich eine zweite, die nichts verdient, oder ein Kind. Oder es passiert etwas, ein Autounfall vielleicht oder weniger Arbeit oder Arbeitslosigkeit. Oder der Staat will mehr Geld, die Krankenkasse steigt, das Benzin und die Bahn werden teurer, die Lebensmittel oder die Heizkosten, die Strompreise - weil jetzt alle auf Strom umstellen sollen.

Es war einmal ein kleines Unternehmen und der grosse Kunde fragte, ob 45 Franken nicht ein bisschen viel sei, ob vielleicht 35… ? 20 Prozent weniger bei gleicher Arbeit: Ein Bruttolohn von 4.800 x 12 oder 4.400 x 13. So schnell geht's von der Mitte nach unten. Und wenn dann noch etwas passiert, ein Kind zur Welt kommt oder ein grosses in Not ist, der Staat mehr Steuern will oder die Miete steigt - dann wird's schwierig.

Ich bin kein Wutbürger, ich kämpfe bloss ums Überleben.

Ich bin wirtschaftlich links, gewiss. Jedoch die linken Parteien erhöhen die Steuern, die Krankenkasse, die Vorsorgebeiträge, die Transportkosten, die Ordnungsbussen. Sie rufen nach mehr Kultur, mehr Sozialleistungen, mehr Bildung, mehr Sicherheitskosten, mehr Flüchtlingshilfe, mehr Entwicklungshilfe.

Die Rechte will die Steuern senken, Kulturbeiträge aufheben, Sozialleistungen abbauen, Flüchtlingshilfe minimieren, Entwicklungshilfe streichen.

Und weil ich immer knapp bin und gerne mehr Luft hätte, wähle ich rechts, obwohl ich links bin. Wir vermögen linke Programme einfach nicht mehr und wäre die linke Hälfte einig, sich selbst zu entlasten und die rechte Hälfte progressiv zu belasten … würden die Zinsen aller Art ansteigen!

Schauen wir auf unsere Buchhaltung: Würden die Steuern entfallen, wäre die Miete 9.000 mehr! Warum der Vermieter nicht bereits jetzt höhere Mieten verlangt? Weil ich und alle auf der linken Seite nichts übrig haben! US-Präsident Donald Trump schlägt eine Tax-Reform vor und gewiss stimmt's, dass der Mittelstand weniger Steuern zahlt - doch wird der Mittelstand dieses Geld nicht lange im Sack haben, denn die Liberalen nehmen ihm den Vorteil rasch ab.

Heute stehen die linken Parteien auf verlorenem Posten, denn sie müssen denen auf der linken Seite erklären, warum es besser ist, wenn sie nicht weniger Steuern zahlen. Doch der Liberale hat alle Trümpfe in der Hand und kann "Marktmieten" und "Marktlöhne" Schritt für Schritt umsetzen, so dass uns das Wasser stets bis zum Hals steht und wir irgendwann sagen: "Jetzt reicht's!" Dann senken wir die Steuern, ach ist das schön! Und kurze Zeit später steht uns das Wasser wieder bis zum Hals.

Denen rechts der Mitte geht es besser - doch auch nur relativ zu uns. Auch sie kämpfen bloss ums Überleben und haben Angst vor einem sozialen Abstieg, denn auch von oben geht es rasch nach unten. Wer kein wucherndes Eigentum hat, sondern bloss das, was er selbst nutzt, auch wenn es gross und teuer ist, lebt in steter Angst. Er ist kein Liberaler und sollte weder linke noch rechte Parteien wählen, sondern Alternativen.

Jedoch, es gibt keine Alternativen - alle Parteien, auch die AfD, sind dem Wucher verfallen. Sie sind sein Opfer.

"Demokratie ist für mich nur mit Liberalismus [Wucher] denkbar", sagte Kanzlerin Merkel am 2. Februar 2015 in Ungarn. Und wahrscheinlich stimmt's! Entsetzt hat der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán widersprochen, jedoch eine Alternative hat auch er nicht. Nur einmal hat Orbán in den Liberalismus eingegriffen, als österreichische Raiffeisenbanken ungarische Häuslebesitzer ausnahmen.

Kanzlerin Merkel hat das masslos empört - nicht das Ausnehmen, sondern das Eingreifen!

Und wollt ihr wissen, was die Regierung Orbán damals tat: Sie hat für bestehende Hypothekarschulden, lautend auf Euro, gesetzlich einen vernünftigen Kurs in Forint festgelegt. Grosse Verluste bei Geschäftsbanken in Österreich und Deutschland waren die Folge.

Die Regierung Orbán hat das getan, was weltweit und immer sein soll: Die Länder legen natürliche Wechselkurse fest, die auf der Gleichwertigkeit des täglichen Brotes hier und dort beruhen.

Imperium

"Das kapitalistische System der Produktion hat sich verwandelt in eines der Finanzen. Es ist gekennzeichnet durch eine ebenso weitreichende wie allesumfassende Strategie der Dominanz, innerhalb derer, die internationale Finanzmärkte Imperium und Gott zugleich sind. Dieses globale Finanzimperium wird durch militärische, politische und ideologische Macht gestützt und seine Machthaber entscheiden über das Überleben der Länder und Menschen an der Peripherie. Die neoliberale Ideologie beansprucht absolute Macht, auch gegenüber der Souveränität Gottes und den Forderungen des Evangeliums.“ - Erklärung von Buenos Aires 2003

Zart muss man etwas schmunzeln, dass die evangelischen Regionn unbewusst heute das kritisieren, was ihre Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin entfesselten: den grenzenlosen Wucher.

Doch Imperien gab es schon vor dem 15. Jahrhundert. Das Römische Reich, das Perserreich, das Reich der Pharaonen, das Chinesische Reich. Sie alle hatten ein System, das durch militärische, politische und ideologische Macht gestützt war - sie hatten einen Machthaber, ein Machtzentrum.

Die Macht muss sich stets mit Teufeln verbünden, sonst wird sie nicht mächtig.

Wer keine Soldaten hat, wird nie an die Macht kommen. "Weiche Satan! Da floh das Böse, und siehe vom Himmel kamen Engel herbei, um zu dienen." Es scheint, dass zentrale Elemente des Evangeliums von den Evangelisten selbst ausgeblendet werden und infolge stürzen sie in weiteres Unrecht und lassen auch Wucher zu und schützen die Forderungen des Wucherers mit ihren Soldaten.

Die Voraussetzung für Wucher ist das Privateigentum, ohne Eigentum geht es nicht.

Im Deutschen Grundgesetz Art. 14 steht: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Es fehlt noch ein ergänzendes Gesetz zum Artikel 14, was dem Wohl der Allgemeinheit schadet: Wucher, d.h. Zinsen aller Art (Pacht, Miete, Forderungszinsen, Lizenzen, Dividenden) und das Horten von Eigentum zu diesem Zweck. Deutschland hat ein gutes Grundgesetz, es macht leider nichts draus.

Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben

Frauke Petry, selbstständige Partei-Vorsitzende seit sie den Dienst bei AfD gekündigt hat, sendet verschiedene Signale aus.

Einerseits möchte sie eine bundesweite CSU sein, jedoch ohne das S für Soziale: "Die AfD verstärkt seit 2016 die Tendenzen hin zu einer sozialpatriotischen Partei. Das betrifft zum einen die Wirtschaftspolitik. Der entscheidende Schwenk war zum Beispiel das Ja zum Mindestlohn auf dem Stuttgarter Parteitag 2016." Oder die Forderung von Björn Höcke nach gleicher Rente in ganz Deutschland.

Anderseits, wer "Patriotismus" in Deutschland sagt, wird als Nazi verschrien. Zu Unrecht, denn Hitler war kein Patriot, sondern ein Hegemon. Die Regierung Hitler strebte nach Hegemonie, wie es bereits Ziel des Deutschen Kaisers Wilhelm I. und seines Reichskanzlers Bismark war und wie es Ziel des unbekannten Regenten und der Kanzlerin Merkel ist.

Zudem sitzt Fraukes Ehemann, Marcus Pretzell, als Abgeordneter im Europaparlament - das passt nicht zur AfD, nicht zu einem gewöhnlichen Deutschland, nicht zu einem Europa aus souveränen Einzelstaaten. Plötzlich hatte einer von beiden eine glorreiche Idee:

"Du?"

"Hmm."

"Wenn wir das N, das S, das D, das A streichen, was haben wir dann noch?"

"Ein P!"

"Ja, P wie Petry oder P wie Pretzell oder P wie Partei!"

Deutschland soll Europa dominieren, in Europa aufgehen: "Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben."

Sie kuschelten aneinander und kicherten, ob Kaiser Marcus oder Kaiserin Frauke besser tönt. Sie stellten sich vor, wie ganz Deutschland zu ihren Füssen liegt und kaiserliche Beamte Europa verwalten, wie Donald und Melania Trump aus Amerika die Treppe zu ihrem Schloss hochsteigen und sich vor der Kaiserlichen Hoheit verneigen.

"Du?"

"Hmm."

"Ich hab dich lieb, meine Kaiserin!"

Anderntags ging Frauke zur AfD und warf den Bettel hin.

Föderalismus

Um Föderalismus geht es hauptsächlich in dieser Ausgabe der montagsZeitung. Wir haben eine komplette Verfassung erstellt, die jedes Land übernehmen kann. Das Land, also das völkerrechtliche Subjekt, ist eine Organisation, der die einzelnen Regionn angehören, aus der jede Region jedoch jederzeit austreten kann - wie bei einem Verein, wie wir das in der letzten montagsZeitung beschrieben haben. St. Gallen oder Mörschwil ist völlig souverän, kann Geld schöpfen und mindern, Unternehmen zinslose Darlehen geben und schuldfrei Renten und Regionlöhne auszahlen.

Natürlich steht für uns die Schweiz im Vordergrund, doch stellen wir uns vor, wie Palästina, Syrien, Libyen, Irak und Afghanistan mit einer solchen Verfassung sehr rasch eine freie Gemeinschaft bilden und mit der Anerkennung der anderen Währung einen blühenden Handel beginnen können.

Wir finden in der Welt keinen Frieden, solange wir am Liberalismus auf der Basis von Wucher festhalten, denn dieser Wucher erzeugt einen exponentiellen Druck, zuerst im Innern und dann drängt er nach aussen. Das Hegemonialstreben ist die Folge dieser Wucherung und wie durch Metastasen wird die ganze Menschheit von diesem Krebs erfasst.

Wie bereits früher geschrieben: Sämtliche Religionen haben vor dem Wucher gewarnt und ihn verboten. Und wir sehen, wohin Wucher (Zinsen aller Art: Pacht, Miete, Forderungszinsen, Lizenzen, Dividenden, Steuern) uns führt - zu autoritären Regimen im Innern und Krieg.

Auch ein Kaiserreich kann ein gutes Reich sein, wenn es den Wucher verbietet. Wozu soll die Europäische Kaiserin Frauke Steuern und Pacht eintreiben, wenn die Kaiserin allein das Recht hat, Geld zu schöpfen und zu mindern?

Ave Caesar, morituri te salutant!

Wir haben Honig im Kopf. Warum lassen wir uns regieren?

Gemeinsam liegen wir unter einer tausendjährigen Tradition, aus der wir uns befreien sollen.

Das macht doch keinen Sinn! All die dazu nötigen Steuervögte und Beamte kann sie sich sparen, die braucht es nicht. Sie allein kann Geld in Umlauf bringen, für sich, für ihren Hofstaat, aber auch für Witwen und Waisen. Sie kann zinslose Darlehen - Vertrauen - gewähren und durch die Rückzahlung wird das kaiserliche Vertrauen bestätigt. Sie kann gewährleisten, dass keiner ihrer Untertanen Untertan eines anderen ist, und melden die kaiserlichen Beamten, dass Untertanen, die arbeiten möchten, keine Arbeit haben oder dubiosen Arbeiten nachgehen, ändert sie das System! Sie schliesst Handelsabkommen mit anderen Ländern ab, die fair sind, weil Forderungen zu einem natürlichen Kurs in der einen oder anderen Währung beglichen werden können.

Wenn du durch ein Land fährst und ein Plakat siehst "Wohnung/Lokal zu vermieten" dann bist du in einem unfreien Land, in dem Wucher herrscht und die Gemeinschaft zerstört ist.

Die Schweiz 2021

So! Nun aber zu einer wucherfreien Verfassung eines ideellen Staates, der nicht vom Faschismus geführt ist.


MANIFEST DER REGIONEN

1 Volk ist definiert als "Teil der Völker". Eine solche Gruppe wird Region genannt und umfasst vielleicht 40'000 oder weniger Menschen. Unter Demokratie wird ein Abstimmungs- und Wahlverfahren verstanden und nicht Demokratie im Sinne von Volksherrschaft. Abstimmungen dienen der Abstimmung der Meinungen und sollten, der (Meinungs-) Freiheit entsprechend, nicht verpflichtend sein: "Eure Rede sei ja oder nein, was mehr ist, ist vom Bösen."

2 Der Einzelne kann eine Gesellschaft verlassen; aber er kann nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, ausser bei böswilliger und schwerer Verletzung. Den Kern der Gesellschaft Familie bildet die Frau (gemäss der Bibel; aber nicht der Kirchen) - sie allein kann weitere Mitglieder aufnehmen.

3 Lässt sich dieses abrahamitische Gesellschaftsmodell auf andere Gesellschaften (Unternehmen) übertragen? Ja, indem ihr Kern von den Angehörigen gewählt wird.

4 Familien und Unternehmen sind die elementaren Teile, die kleinen Reiche. "Das grosse Reich (Region) will nichts anderes als die Menschen vereinigen und ernähren. Das kleine Reich will nicht anderes, als sich beteiligen am Dienst der Menschen. So erreicht jedes, was es will; aber das grosse Reich muss unten bleiben" - Lao Tse. Das heisst, die Region dient einzig dem Frieden und dem Wohlstand: Sie schafft Dialoge und wählt Dialogarbeiter*innen, sonst nichts.

5 Solche Regionen sind nicht kompatibel mit monetären Gesellschaften, denn Regionen haben und verwenden kein Geld. Regionen sehen keine Möglichkeit, mittels eines Werte- und Rechtssystems Frieden zu schaffen, denn der Wert schafft den Unwert, das Recht das Unrecht und die Kämpfe werden nie enden, bis Wert und Recht beseitigt sind. Um trotzdem offen zu sein, tauschen Fernhandelsgesellschaften im Gesamtinteresse der Regionen Ausfuhren gegen Einfuhrwaren; bei ihnen können Touristen All Inclusive-Karten erwerben. Bewohner, die in der Ferne arbeiten, sind Mitglied einer Fernhandelsgesellschaft.

6 Regionen lassen sich gut mit Permakultur und ihren Leitsätzen verbinden. Permakultur ist ein ökologisches System, das mit den natürlichen Stoffkreisläufen einhergeht. „Earthcare“ bedeutet Fürsorge für die Erde und das Leben darauf. Die Erde wird als die Quelle allen Lebens angesehen, die besonders geschützt werden muss. „Peoplecare“ bedeutet Fürsorge für die Menschen. Alle Menschen sollen das gleiche Recht auf Zugang zu den Lebensgrundlagen haben. „Fairshares“ meint gerechtes Teilen (Schenken!) und begrenzten Verbrauch von Ressourcen wie Bodenschätzen.

In obigen sechs Absätzen ist das MANIFEST DER REGIONEN entstanden, das verschiedene Menschen mit Gedanken füllen, um eine ideelle Staatsverfassung zu erstellen (Beispiel siehe unten), der sich autonome Regionen einfach anschliessen können.

VERFASSUNG DER REGIONEN


PRÄAMBEL

Sinn des Lebens ist, gute Gedanken zu denken und für andere zu sorgen.



I GRUNDRECHTE

Jeder Mensch ist ein Mensch, keiner ist des anderen Untertan
und niemand hat das Recht, zu strafen.


ART. 1 FREIHEIT

1 Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.

2 Niemand hat das Recht, zu strafen - es gibt kein Strafgesetzbuch.


ART. 2 EIGENTUM

1 Eigentum darf nicht dazu dienen, andere zu erniedrigen:

a. Die Gedanken sind frei; Werke der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst sind frei von Urheberrechten (gemeinfrei).
b. Natürliche Ressourcen sind frei (Jedermannsrecht); die Region kann Gruppen natürliche Ressourcen befristet zur Nutzung übergeben.
c. Oberstes Organ jeder Gesellschaft ist die Versammlung seiner natürlichen Mitglieder; aber in Familien mit Kind ist es die Mutter (Frau oder Mann).

2 Es besteht keine Haftpflicht.

3 Das verbleibende Eigentum einer Person mit Wohnsitz oder Sitz in der Region infolge Tod oder Aufgabe wird von der Region verteilt.


ART. 3 HANDEL

Schenken und Tauschen ist erlaubt, Zinsleihen sind vom Bösen.


ART. 4 RETTUNG

1 Die Region reagiert auf Notrufe. Die Hilfe ist grundsätzlich nach dem freiwilligen Milizprinzip organisiert. Die Bewaffnung darf Handwaffen nicht übersteigen.

2 Wie ihr euer Haus rein haltet und ungebetene Gäste hinauswerft, so ist auch die Region rein zu halten - wer aber Mitglied eines Hauses ist, denn dürft ihr nicht hinauswerfen.



II DIALOG

Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Daseins.
Sie sollten es auch regieren.


ART. 5 DIE REGION

1 Die Region ist selbstbestimmt und neutral und strebt Autarkie an; die Versammlung der Bewohner ab dem 14. Altersjahr unter freiem Himmel und Leitung der Dialogarbeiter ist ihr oberstes Organ (Versammlung). Die Versammlung dient dem offenen Dialog. Sie allein beschliesst:

a. über Nutzung natürlicher Ressourcen und verteidigt sie;
b. über Begehren gemäss Artikel 6 Absatz 1.

2 Die Region hat so viele Dialogarbeiter, wie jedes Jahr Stimmberechtigte sich zur Verfügung stellen; aber gleich viele Frauen wie Männer, bei der grösseren Gruppe entscheidet das Los.

3 Die Dialogarbeiter begleiten Dialoge, stehen der Hilfe vor, führen ein Personenverzeichnis und verteilen verbleibendes Eigentum. Sie organisieren sich selbst.


ART. 6 DAS GROSSE UND DAS KLEINE

1 Das grosse Reich will nichts anderes als die Menschen vereinigen und ernähren. Das kleine Reich will nicht anderes, als sich beteiligen am Dienst der Menschen. So erreicht jedes, was es will; aber das Grosse muss unten bleiben.



III SCHLUSSBESTIMMUNGEN


ART. 7 SCHLUSSBESTIMMUNG

1 Die Region kann sich vereinigen oder trennen oder sich eine andere Verfassung geben. Das Begehren ist an der Versammlung ein Jahr vor der beschliessenden Versammlung bekannt zu machen.

2 Diese Verfassung ist erloschen, wenn ihr keine Region mehr angehört.



IV ÜBERGANGSBESTIMMUNGEN


ART. 8 ÜBERGANGSBESTIMMUNGEN

1 Die Region versammelt sich und sucht Dialogarbeiter. Unter Leitung der Dialogarbeiter stimmen sie über die Verfassung ab. Bei Annahme der Verfassung gilt in ihrem Gebiet:

a. Sämtliche Strafen sind erlassen.
b. Sämtliche Urheberrechte sind aufgehoben.
c. Natürliche Ressourcen werden vom Nutzer genutzt.
d. Immobilien werden vom Besitzer genutzt.
e. Jede Gesellschaft einschliesslich Filialen mit Sitz in der Region konstituiert sich neu, danach ist sie handlungsfähig.

2 Den Bewohnern wird empfohlen, ihrer Arbeit wie gewohnt nachzugehen. Ist die Arbeit sinnlos geworden, ist Solidarität gefragt: Entlastet andere; angestrebt wird die 20-Stunden-Woche (1'000 Jahresarbeitsstunden)! Studierende sollen sich an der Arbeit beteiligen.

3 Den Bewohnern wird empfohlen, die gewohnten Besorgungen zu tätigen. Fehlen Produkte oder Dienstleistungen, ist Unternehmertum gefragt: Tut es selbst, werdet Produzent und Dienstleister!

4 Den Frauen wird empfohlen, nicht mehr als zwei oder drei Kinder zur Welt zu bringen, damit keine Überbevölkerung entsteht.



Region
Gemeinden
Angenommen an der Abstimmung vom

Die Verfassung wird laufend an die Erkenntnisse der nachfolgenden montagsZeitungen angepasst. Letzte Änderung: 11.02.2020

13.10.2017

Katalonien lacht nicht

Katalonien hat rasch festgestellt, dass es keine Freunde hat, wenn es sich von Spanien lossagt. Wie Albanien wäre es isoliert (abgeschnitten) vom Handels- und Verrechnungssystem der EU, weil ein Staat Katalonien nicht Mitglied der EU ist.

Eine Überweisung von Barcelona nach Madrid funktioniert nicht mehr. Wohl haben die Katalanen Euro-Guthaben auf ihrem Konto und innerhalb Kataloniens können sie es auch verschieben, jedoch sie bringen es nicht ausser Landes - höchstens in Form von Bargeld, doch neue Euro-Noten anstelle ihrer Guthaben erhalten sie von der EZB nicht.

Ebenso einsam sind sie im Grenzverkehr. Katalonien hat kein Reise- und Handelsabkommen, mit keinem Land der Welt.

10.10.2017

Buchempfehlung

Die Brechung der Zinsknechtschaft. Gottfried Feder. 1919

Als Hörbuch: [link]
Als Buch [link]

05.10.2017

Das andere Gesicht des Henry Dunant

Der Vortrag von Pfarrer Andreas Ennulat zum Thema „Das andere Gesicht des Henry Dunant“ findet am ersten Freitag im November stattfinden, am 3.11.2017, 19.30 Uhr, im Solihaus Fidesstrasse 1, St.Gallen

05.10.2017

Totalitarismus, der anonyome Faschismus

Totalitarismus: Faschismus ohne sichtbaren Führer - es ist einfach passiert.

04.10.2017

Eine Herkules-Aufgabe inmitten betörender Sirenen

"Vereint überschaubare Verhältnisse schaffen und den Kapitalismus reformieren (Wucher verunmöglichen und geistiges Eigentum ausschliessen)."

Mir scheint, dies ist kein Parteiprogramm mehr, sondern eine Bewegung - ein neuer Frame, in dem es wieder verschiedene Meinungen und Parteien gibt. Jedoch den alte Frame "Liberalismus", den gibt's nicht mehr.

04.10.2017

Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben

Statt einem Deutschen Kaiserreich mit Kaiserin Frauke I. sehe ich eher Don Quijote, der Ritter von der traurigen Gestalt, und sein treuer Begleiter Sancho Panza (Mario Mieruch) und das vermeintliche Burgfräulein.

04.10.2017

Buchmesse Frankfurt (11. bis 15. Oktober)

Für die 7000 Aussteller aus rund 100 Ländern steht wie immer das Geschäft im Vordergrund - mit der Digitalisierung weiter im Fokus.

Frankfurt ist weltweit der wichtigste Handelsort für Buchlizenzen (Literaturagenten). Für den Eröffnungstag hat man als Redner den Chef von Penguin Random House, Markus Dohle, verpflichtet.

Der weltweit führende Verlagskonzern gehört mehrheitlich zum Bertelsmann-Konzern. Der Konzern lässt grüssen und fragt, ob die herrschende Politik die Abschaffung der Lizenzen überhaupt wolle?

04.10.2017

Ich bin kein Wutbürger, ich kämpfe bloss ums Überleben

Was wäre nun zu tun?

Wilhelm Heitmeyer (72): "Ganz entscheidend wird es sein, eine Politik zu machen, die die Desintegration beendet, also eine Integrationspolitik auch für alle Deutschen, die das Gefühl haben, ausgeschlossen zu sein.

"Allerdings bin ich kein guter Ratgeber, denn angesichts des weiter ausgreifenden Kapitalismus bin ich sehr pessimistisch. Mit Hilfe der Globalisierung breitet sich ein autoritärer Kapitalismus aus, der einen erheblichen Kontrollgewinn über die Gesellschaft erzielt. Zugleich führt er zu einem Verlust der Kontrolle nationalstaatlicher Politik.

"Alle internationalen Untersuchungen, die ich kenne, sagen, dass … nur Veränderungen im genannten Zusammenwirken etwas bringen. Ich habe meine Zweifel, ob die herrschende Politik das überhaupt will - und kann."

Ganzes Interview auf sueddeutsche.de [link]

Zwischendurch blitzen Meinungen auf, die nicht Mainstream sind - doch sehr zart und fragend und gleich als unmöglich weggelegt: Ob die herrschende Politik das will - und kann?

Natürlich geht es um WTO, EU und NATO, geht es um das Wirtschafts- und Finanzsystem, das auf Wucher beruht. Es geht um die Zentralbank, um Handels-, Geld- und Währungspolitik, um Sozialpolitik.

Die Rechten möchten überschaubare Verhältnisse: Nation (AmericaFirst) oder Region (Katalonien etc.), die Linken möchten das Undurchschaubare reformieren. Die Linke ist gescheitert, denn sie kann den Sumpf nicht trockenlegen, und die Rechte wird scheitern, wenn sie am Frame Kapitalismus - am Wucher - festhält.

Es geht nur, wenn Rechte und Linke vereint: a. überschaubare Verhältnisse schaffen und b. den Kapitalismus reformieren, d.h. Zinsen aller Art verunmöglichen und geistiges Eigentum ausschliessen. Eine Herkules-Aufgabe inmitten betörender Sirenen.

04.10.2017

Mögliche Koalition Bundestag 2017

709 Sitze gesamt
418 Union-AfD-FDP
407 Union-AfD-Linke
405 Union-AfD-Grüne
399 Union-SPD
394 SPD-AfD-FDP-Linke
393 Union-FDP-Grüne
392 SPD-AfD-FDP-Grüne
381 SPD-AfD-Linke-Grüne
369 SPD-FDP-Linke-Grüne
360 SPD-AfD-Linke-CSU
355 absolute Mehrheit
354 AfD-FDP-Linke-Grüne-CSU

CDU 200 SPD 153 AfD 92 FDP 80 Linke 69 Grüne 67 CSU 46 parteilos 2

04.10.2017

Buchempfehlung

Ich bin diese Woche auf folgendes Buch gestossen, das ich absolut lesenswert finde:

"Der kommende Krieg"
von Francis Delaisi, 1911, 48 Seiten. [link]

02.10.2017

Jeder Mensch ist ein Mensch, keiner ein Patrioten

Patriotismus sei geprägt von Heimatliebe: Hier bin ich zu Hause. Ein Chauvinist übersteigert diese Liebe mit einem Machtanspruch: Die Heimat, die Frau usw. wird von mir regiert! Und aus diesem Überlegenheitsgefühl heraus dominiert, unterdrückt und vernichtet er andere - er ist zum Hegemon geworden.

Hegemon, Chauvinist, Patriot, Pater, "Vater" ist ein männliches Problem - eine alte Kultur (Patriarchat), die überwunden werden muss, weil sie unnatürlich ist. Die natürlichen Quellen unseres Daseins sind Liebe, Arbeit und Wissen.

Für Wissenschaftler, Autoren und Künstler stellte sich nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Frage nach der eigenen Verantwortung gegenüber dem Geist. Waren Geist und Vaterlandsliebe wirklich unüberbrückbare Gegensätze?

Nach der allgemeinen, auch von Politikern propagierten Meinung galt der Geist als »der direkte Todfeind des Patriotismus«. Der Geist habe dem Patriotismus zu dienen, sich dem Nationalen unterzuordnen, darf nicht frei sein!

Hermann Hesse dagegen sah sich »im Dienst des Geistes« - Jonathan Meese würde sagen »im Dienst der Kunst« - stehen, der nicht »beliebiges Werkzeug« oder »Kampfmittel« einer Ideologie werden durfte.

02.10.2017

Katalonien und das Recht auf Selbstbestimmung (Souveränität)

Der Staat knüppelt seine Bürger nieder, die bloss einen Zettel in eine Urne werfen wollen. Das ist ein unfassbares Armutszeugnis, welches nicht ohne Folgen bleiben wird! Und das Schweigen aus Brüssel, Berlin, Paris und Rom ist unerträglich! Aber gegen Putin und Erdogan wird gewettert und moralisiert, was das Zeug hält.

Es gibt nur eine ehrliche Demokratie und das ist die Direktdemokratie! Katalonien ist als Gemeinde zu gross, jede katalonische Gemeinde soll souverän und freies Mitglied der Föderation Katalonien sein.


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